Shu Lea Cheang
Shu Lea Cheang ist eine Künstlerin und Filmemacherin, die sich mit genreübergreifenden, gender-hacking Kunstpraktiken beschäftigt. Sie gilt als Pionierin der Netzkultur durch BRANDON (1998–1999), das erste Web-Art-Werk, das vom Guggenheim Museum New York in Auftrag gegeben und in die Sammlung aufgenommen wurde. In ihrer eigenen Spielart des Sci-Fi New Queer Cinema hat sie vier Spielfilme realisiert: FRESH KILL (1994), I.K.U. (2000), FLUIDØ (2017) und UKI (2023). 2024 erhielt sie den LG Guggenheim Art and Technology Award. Anfang 2025 zeigte sie eine Retrospektive KI$$ KI$$ im Haus der Kunst in München und die Theaterperformance Hagay Dreaming in der Tate Modern, London. Derzeit arbeitet sie an LOVER LOVE, einer Mixed-Media-Installation für das Leslie Lohman Museum, die im April 2026 eröffnet werden soll.
Manuel Schubert
Manuel Schubert, Jahrgang 1984, Berlin, ist Filmkritiker und begleitet das Berliner Pornfilmfestival seit rund 15 Jahren. Zum Schreiben kam er aus obsessiver Kinoleidenschaft – aus dem Wunsch, das Gesehene zu verstehen und weiterzugeben. Neben dem Schreiben organisierte er in früheren Jahren queere Filmfestivals, arbeitete fürs Radio und produzierte mit Filmgossip- und Performancelegende Vaginal Davis einen Podcast. Er interessiert sich für Filme, die etwas riskieren und jenseits marktnormativer Zwänge existieren. Seine Herangehensweise an Filmkritik, auch und gerade im Kontext eines Pornfilmfestivals: offen, neugierig, unbequem – getragen von der Überzeugung, dass jedes Bild immer auch etwas über die Welt verrät, die es möglich macht – und die es zugleich spiegelt.
Bild: Wolfgang Borrs
Zahra Stardust
Dr. Zahra Stardust ist eine queere Femme-Autorin, Performerin, Künstlerin und Wissenschaftlerin. Sie ist ehemalige Penthouse Pet, Hustler Honey, australischer Erotikstar und Feminist Porn Awards Heartthrob of the Year und tourte international als Pole-Dance-Lehrerin, Trapezkünstlerin und Sexualpädagogin. Ihr erstes Buch Indie Porn: Revolution, Regulation and Resistance (Duke University Press, 2024) befasste sich auf der Grundlage ihrer Doktorarbeit mit der Politik der Moderation sexueller Online-Inhalte. Sie hat Beiträge in Büchern wie Queer Sex Work, Coming out Like a Porn Star und The DIY Porn Handbook veröffentlicht.
Zahra ist Wissenschaftlerin an der Queensland University of Technology und Mitglied der Beratungsgruppe für sexuelle Gesundheit und Wohlbefinden der Weltgesundheitsorganisation sowie des Ausschusses für sexuelle Rechte der Weltvereinigung für sexuelle Gesundheit.