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Pornfilmfestival Berlin 2022 Awards

Bester Spielfilm 2022

Jury: Emre Busse, Renata Ferraz, Nicola Rios

Desaprender a Dormir (Unlearning to Sleep) von Gustavo Vinagre

Der Film, den wir ausgewählt haben, ist köstlich pornographisch und eindringlich politisch. Er fordert die Struktur eines fiktiven Films heraus, indem er sexuelle Entdeckungen auf poetische Weise ehrlich darstellt. Rohe Bilder bringen Erwachen als Idee gegen diejenigen, die die Normen diktieren, die versuchen, individuelle und kollektive Körper zu kontrollieren. Wir wiederholen eine der Aussagen des Films als Botschaft des Widerstands aus den ableistischen, kapitalistischen und hyperproduktiven Zeiten, in denen wir leben: „Die freien Menschen sind die Menschen, die vollständig schlafen.“

Bester Dokumentarfilm 2022

Jury: Jürgen Brüning, Manuela Kay, Paulita Pappel, Constanza Godoy, Walter Crasshole, Kiki Petersen

Narcissism von Toni Karat

Ein ehrlicher, komplexer, berührender, politischer, philosophischer, sexy und lustiger Film mit Tiefgang. Der ganze Kosmos von Selbstliebe, Sexualität und allen damit verbundenen Zweifeln wird hier auf den Punkt gebracht. Total unabhängig, ohne jede offizielle Förderung aber mit Einsatz vieler Lebensjahrer ist es Toni Karat gelungen, die Komplexität des Pornfilmfestivals gewissermaßen in nur einem Film zusammenzufassen.

CLUBLUM Award für den besten experimentellen Kurzfilm 2022

Jury: Jürgen Brüning, Manuela Kay, Paulita Pappel, Constanza Godoy, Walter Crasshole, Kiki Petersen

Preissponsor: Charles Lum

Hello, Whale von Laura Ohio

Laura Ohios Meditation über Sexarbeit, die kapitalistische Welt, in der sie existiert, und das Begehren, die sich aus einem nachdenklichen, poetischen Text und einer Reihe von starken, scheinbar disparaten Bildern zusammensetzt, ist als Film völlig einzigartig und präsentiert seine Ideen auf klare, kraftvolle und letztlich schöne Weise und lässt den Zuschauer noch lange nach dem Ende des Films in seinen Bann ziehen.

Best Short Film

Jury: Jan Künemund, Erika Lust, Lidia Ravviso

Maman, il a quoi le chien von Lola Lafevre

Obwohl es sich nicht um einen pornografischen Film handelt, haben wir das Gefühl, dass diese Arbeit ein Fenster zu einem Moment unseres Lebens öffnet, mit dem wir uns alle identifizieren können: das sexuelle Erwachen der Pubertät.

Der Autor beschrieb dieses oft unerzählte Gebiet durch eine rohe – wenn nicht verstörende -visuelle Sprache, die über die Handlungsfähigkeit unseres Körpers, unser Verlangen und unsere Freiheit spricht. Der Film ist unglaublich gut gemacht und hat uns durch eine kraftvolle emotionale Reise geführt, die wir gerne gemeinsam feiern.