Bester Spielfilm 2021
Jury: Lucio Massa, Jo Pollux, Aga Szreder, Rafal Zwirek
Preissponsor: Lustery
„El Triunfo de Sodoma“ („The Triumph of Sodom“) von Goyo Anchou, Argentinien &
„Autlo“ („Outlaw“) von Ksenia Ratushnaya, Russische Föderation
Jurymotivation:
Wir haben uns dazu entschieden, den Preis an zwei Filme zu vergeben, die jeder auf seine Weise über ähnliche Kämpfe erzählen. Sie teilen eine radikale Ehrlichkeit über die Situation in ihren Ländern, über die Unterdrückung und das Leiden marginalisierter Menschen. Durch ihre jeweils eigene Bildsprache ziehen sie das Publikum ins Auge des Sturms.
Bester Dokumentarfilm 2021
Jury: Jürgen Brüning, Manuela Kay, Paulita Pappel, Kristian Petersen
Preissponsor: Pornfilmfestival Berlin
„Rebel Dykes“ von Harri Shanahan & Siân A. Williams, UK
Jurymotivation:
„Rebel Dykes“ dokumentiert die bisher nicht erzählte Geschichte einer Sub-Subkultur: rebellische, sex-positive und gesellschaftlich unangepasste Lesben, deren Unsichtbarkeit mit diesem Film endlich beendet wird. Gründlich recherchiert sowie liebevoll und äußerst kreativ aufbereitet, ist dieser Dokumentarfilm ein wichtiger Meilenstein im Bewahren von LGBT-Geschichte.
Kurzfilmpreis 2021
Jury: Ben Berlin, Candy Flip, Nicky Miller
Preissponsor: Erotic Lounge
„Fuck the Fascism: El Cruce de dos Mundos“ („Fuck the Fascism: The Crossroads of Two Worlds“ von Maria Basura, Chile/Spanien
Jurymotivation:
Der Kurzfilm markiert lediglich den Zwischenstand eines jahrelang andauernden Prozesses. Es geht um die Entkolonisierung von Körpern. Die Künstlerin klärt darüber auf, wie brutal die kolonialen Herrschaftsverhältnisse bis heute wirken – und attackiert diese auf ihre ganz eigene Weise: respektlos und humorvoll, historisch fundiert und gleichzeitig hochaktuell. In starken, lustvollen Bildern greift sie das Moment der Gewalt auf und verwandelt es in eine Erzählung von Empowerment. Die Filmemacherin attackierte bereits die Denkmäler des Kolonialismus, bevor weltweit die Monumente gestürzt wurden – und sie wird in ihrer ungezähmten Energie auch zukünftig nicht zu stoppen sein.
Sex + Age Preis 2021
Jury; J. Jackie Baier, Jürgen Brüning, Wieland Speck
Preissponsor: J. Brüning Filmproduktion
„Morgana“ von Josie Hess & Isabel Peppard, Australien
Jurymotivation:
Morgana zeigt einen Akt der Befreiung in der Mitte des Lebens. Sie nutzt Pornografie, die persönlichste aller Kunstformen, zur De-programmierung des Rollenklischees Hausfrau und Mutter. Statt still und anmutig zu verschwinden, lässt Morgana die Hosen runter.
Lobende Erwähnung für „Ausgeblutet“ („Bled Out“) von Pauline Curnier Jardin, Deutschland
Jurymotivation:
Das was im Alter von der Sexualität bleibt, ist die Sehnsucht… und eine metaphorische Blutspur.
Lesbischer Kurzfilmpreis 2021
Jury: Siobhan Fahey, Merle Groneweg, Toni Karat
Preissponsor: L-Mag
„Exibidas“ („Exhibitionists“) von Aló & hiperlinque & Tormenta Cósmica, Brasilien
Jurymotivation:
„Exibidas“ („Exhibitionists“) von Aló, hiperlinque und Tormenta Cósmica feiert Masturbation, Ejakulation und einen lustvollen Exhibitionismus. Wir freuen uns, den ersten Lesbischen Kurzfilmpreis des Pornfilmfestival Berlin diesem heißen und gleißend-bunten Film des vielversprechenden neuen Pornokollektivs EDIY zu verleihen.
BIPoC Preis 2021
Jury: Maria Basura, Popo Fan, Jasco Viefhues
Preissponsor: Erika Lust Films
„Tatami“ von Katie Kinako, Japan
Jurymotivation:
Dieser Film vermittelt uns eine intersektionale Perspektive auf Pornografie. Mit dem weiblichen Blick der Regisseurin auf schwule Öffnungen und männliche Verletzlichkeit, hinterfragt und überwindet dieser Film die heteronormativen Machtdynamiken im japanischen erotischen Kulturerbe. Die Entscheidung der Regisseurin, diese Kink-Geschichte überwiegend in einer Totalen aus der immer gleichen Perspektive zu zeigen, ist eine Reflexion der asiatischen Kinotradition in der zeitgenössischen BDSM-Praxis. Dieser Film erweitert das sehr disziplinierte Verlangen mit Humor und fügt damit der Camp-Kultur eine neue Ebene hinzu.
Fetisch Preis 2021
Jury: Jordan Firstman, Sean Ford, Juliana Huxtable, Rebecca Moore, Billy Vega, XLTop
Preissponsor: VITIUM
„Hold“ von Marit Östberg, Schweden
Jurymotivation:
„Hold“ ist eine frische und ehrliche Variante eines Genres, das wir fast schon automatisch auf eine bestimmte Weise wahrnehmen. Das Casting, der Sound und die Kameraarbeit verleihen dem Film etwas greifbar Intimes und Echtes. Durch die Gegenüberstellung der verschiedenen Arten, einander zu halten, wurde der BDSM-Raum viel universeller und zugänglicher.